Neue Studien deuten darauf hin, dass Cortisol, ein Stresshormon, das in den Nebennieren produziert wird, eine wichtige Rolle bei der Genesung von der Abhängigkeit von Opiaten spielen kann.
Das vom Körper in Zeiten der Gefahr ausgeschüttete Cortisol hilft uns, schnelle Entscheidungen zu treffen, die uns in Sicherheit bringen - eine Reaktion, die allgemein als "Kampf oder Flucht" bekannt ist. Es kann auch als Stresspuffer dienen, wodurch das Verlangen minimiert und das Risiko eines Rückfalls verringert wird.
Dies ist eine wichtige Nachricht für Drogen- und Alkoholbehandlungszentren und Reha-Einrichtungen. Von der Abhängigkeit von opioiden Drogen, einschließlich Heroin, Morphin und Medikamenten wie Hydrocodon, Codein und Oxycodon, sind weltweit 13 bis 22 Millionen Menschen betroffen. Mit der Abhängigkeit geht ein erhöhtes Risiko für Infektionen, Gewaltverbrechen und Tod durch Überdosierung einher.
Cortisol wird in verschiedenen Formen zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen eingesetzt, darunter Arthritis, Störungen des Blutsystems, bestimmte Augen- und Hauterkrankungen, allergische Reaktionen, Atemwegsprobleme und einige Arten von Krebs.
Cortisol, Gedächtnis und Heißhunger
Forscher vermuten, dass Cortisol mit Heißhunger in Verbindung steht, weil Sucht und Gedächtnis gemeinsame Gehirnschaltungen haben und Cortisol das Abrufen von Erinnerungen beeinflusst. Wenn Cortisol diesen Prozess stört, wird das Verlangen nach Opiaten nicht in den Gedächtnisbänken des Gehirns gespeichert.
Zusätzlich scheint es, dass Cortisol die Freisetzung von Dopamin beeinflussen kann, das während des Konsums von Drogen und Alkohol in großen Mengen das Gehirn durchspült. Wenn Cortisol die Freisetzung von Dopamin einschränkt, einem Neurotransmitter, der manchmal als "Glückshormon" bekannt ist, kann es auch die Euphorie verringern, die durch Opiate erzeugt wird.
Obwohl es noch nicht bewiesen ist, könnte Cortisol auch Personen mit Angststörungen helfen, indem es die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigt, beängstigende oder schmerzhafte Erinnerungen zu speichern.